Neempresskuchen (Niempresskuchen)

 

Einzatzbereich:

(Siehe Neempresskuchen PDF)
Der Neempresskuchen eignet sich ausgezeichnet zur Anwendung als biologisch-organischer Düngemittel oder Düngemittelkomponente bei Zimmerpflanzen, Zier- und Nutzpflanzen im kleinen oder grossen Massstab. Zusätzlich bietet der Neempresskuchen dem Anwender zwei weitere Vorteile.

1. Nematodenschutz: Generell attackieren parasitäre Nematoden die Pflanzen im Boden, aber auch solche, die andere Pflanzenteile befallen, wie z.B. Anguina tritici, haben ein Stadium im Boden. Das Ziel im Schutz der Pflanzen vor Nematoden ist es, deren Population im Boden herabzusenken. Neempresskuchen zeigte in Gewächshaus- und in Freilandversuchen eine gute Schutzwirkung vor Nematoden. Hierbei spielen besonders die im Neemschrot (Neempresskuchen) enthaltenen Bitterstoffe und schwefelhaltige Bestandteile eine funktionelle Rolle.

2. Inhibition der Nitrifizierung: Grundsätzlich ist Stickstoff der primär limitierende Faktor der einen Anstieg des Ernteerfolges beschreibt. Die Gabe von Stickstoffdüngern wiederum ist abhängig von den Kosten, der Verfügbarkeit und der Effektivität der Stickstoffquelle. Grundsätzlich ist die Effektivität einer reinen Stickstoffdüngung frustrierend gering. Eine Reduktion des Stickstoffverlustes kann durch · Splitten der Stickstoffgaben · tiefes Plazieren der Stickstoffgaben · Zugabe von Inhibitoren der Nitrifizierung erreicht werden, was die Effektivität der Stickstoffdüngung steigert und somit lohnend macht. Der Neemschrot (Neempresskuchen) ist nun ein relativ günstiges, zudem in grossen Mengen anfallender Nitrifizierungsinhibitor. Der Neempresskuchen lässt sich einfach mit allen gängigen festen Düngemitteln mischen und ausbringen. Dabei wird der inhibitorische Effekt automatisch mit der Düngemittelgabe kombiniert. D.h. Neemkuchen reduziert gleichzeitig die Nitratbildung im Boden, indem es die Entwicklung und Vermehrung von nitratproduzierenden Bakterien unterdrückt. Einige Studien haben erbracht, dass die Erntemenge fast verdoppelt und die Qualität spürbar verbessert wird, wenn man Neemkuchen und Kompost miteinander vermischt und als Naturdünger in den Boden bringt. Indem Neemkuchen junge Pflanzen im ersten Wachstumsstadium vor Schädlingen schützt, können sie ihre eigenen natürlichen Abwehrkräfte genügend entwickeln. Die Inhaltsstoffe von Neem werden von den Pflanzen allmählich absorbiert und erhöhen die natürlichen Abwehrmechanismen mit ihren nachgewiesenen Eigenschaften des Schutzes vor Pilzbefall und Schadinsekten.

Eigenschaften des Neempresskuchen

Im Neempresskuchen ist ein Restölgehalt von ca. 6% enthalten. Auf Grund der Nährstoffzusammensetzung und biologisch aktiver Substanzen lässt sich der Neempresskuchen sowohl Insektizid gegen parasitäre Nematoden als auch als Düngemittel oder in Kombination mit anderen Düngemitteln, hervorragend einsetzen.

Zusammensetzung: Der Neempresskuchen ist hell braun und leicht ölig mit einem charakteristischen Geruch und Geschmack. Neben den Hauptnährstoffkomponenten (N-P-K) Stickstoff, Phosphor und Kalium enthält Neemschrot (Neempresskuchen) eine Vielzahl von Spurenelementen wie: Stickstoff N 3,0-5,0 / Phosphor P 0,8 / Kalium K 0,6 / Calcium ca. 0,3 /Magnesium Mg 0,6 / Eisen Fe 0,1 / Zink Zn 0,3 / Mangan Mn 0,2 / Kupfer Cu 0,1 / Molybdän Mo 0,02 / Bor B 0,1.

Anwendung

Gegen Pflanzenkrankheiten und für empfindliche Pflanzen kann erfahrungsgemäss Neempresskuchen oder Humeendünger verabreicht werden. Für Rosen-, Reben- Birnen- und Rhododendrenkrankheiten empfiehlt es sich geringe Mengen (10 - 20 Gramm je m2) Neempresskuchen alle 8 - 10 Wochen anzuwenden. Alle übrigen Pflanzen kann max. 50 Gramm je m2 alle 8 - 10 Wochen verabreicht werden. Der Neempresskuchen wird gleichmässig über dem Boden gut verteilt und etwas eingearbeitet mit dem Rechen wo möglich. Oder wie unten beschrieben mit Giesswasser oder mischen mit Garten- Pflanzenerde. Die Wirkstoffe erreichen so die Wurzeln der Pflanzen, werden von diesen aufgenommen und verteilen sich über das Wassertransportsystem innerhalb der gesamten Pflanze. Diesen Vorgang nennt man systemische Anwendung. Diese schützende Wirkung von innen wappnet auch neu wachsende Pflanzenteile gegen gierige Schädlinge. Darüber hinaus kann plötzlich einsetzender Regen die Wirkung von Neem nicht einfach wegwaschen.
 
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